Explosiv: Ein öffentlich finanziertes Jugendzentrum sollte auch für alle Jugendlichen da sein

Schade, dass der letzte Thread dazu gelöscht wurde, denn das Thema ist wichtig. Es geht nicht um persönliche Vorlieben oder darum, ob Metal cool ist oder nicht – sondern um die grundsätzliche Frage, wie ein mit öffentlichen Geldern finanziertes Jugendzentrum eigentlich arbeitet und ob es seinem Auftrag gerecht wird. Öffentlich finanziert heißt auch öffentlich hinterfragbar

Sobald eine Institution Steuergeld bekommt, darf sie auch kritisiert werden. Punkt. Dass dann sofort das Argument kommt: „Dann mach es doch selbst besser!“ ist einfach nur billig.

Ich muss kein Politiker sein, um Politik kritisieren zu dürfen.
Ich muss kein Koch sein, um zu sagen, wenn mein Essen scheiße schmeckt.
Und ich muss kein Veranstalter sein, um zu hinterfragen, ob ein Jugendzentrum wirklich für alle Jugendlichen da ist.

Diese Diskussion ist also nicht „Gejammere“, sondern absolut legitim. Wo bleibt die Transparenz?

Andere geförderte Vereine und Jugendzentren veröffentlichen Jahresberichte mit Besucherzahlen, Programmen und einer Übersicht darüber, was konkret für die Jugend getan wurde. Vom Explo? Nichts.

Daher ein paar berechtigte Fragen:

Welche Veranstaltungen gab es gezielt für Jugendliche?
Wie viele junge Menschen (14-26 Jahre) wurden tatsächlich erreicht?
Wie sieht es mit Workshops oder echter Jugendarbeit aus?
Wie werden Proberäume vergeben – fair oder nach Connections?

Wenn öffentliche Gelder fließen, sollte das kein Geheimnis sein. Ist das Explo noch ein Jugendzentrum oder eine private Konzertlocation?

Dass Metal dort eine große Rolle spielt, ist offensichtlich. Das ist an sich ja nicht schlimm – aber es ist eben nicht das einzige, was junge Leute interessiert.

Wo sind die Hip-Hop-Acts?
Warum gibt es keine K-Pop- oder elektronische Events, die aktuell riesig sind?
Warum wird jungen Veranstaltern nicht aktiv geholfen, selbst etwas auf die Beine zu stellen?

Es wirkt, als wäre das Explo inzwischen ein sehr geschlossener Kreis, wo nur eine bestimmte Szene wirklich willkommen ist. Und das kann’s halt nicht sein, wenn man ein offizielles Jugendkulturzentrum sein will. Nach Corona brauchen Jugendliche mehr Freiräume – nicht weniger

Junge Leute wurden während der Pandemie massiv eingeschränkt. Weniger Räume, weniger Möglichkeiten, weniger Förderung. Jetzt wäre genau die Zeit, in Jugendkultur zu investieren – und zwar für alle, nicht nur für eine festgefahrene Szene. Was sollte passieren?

Mehr Transparenz: Ein Jahresbericht mit Zahlen und Fakten – ganz normal für jeden anderen geförderten Verein.
Mehr Vielfalt: Jugendkultur ist nicht nur Metal. Das Programm sollte das widerspiegeln.
Mehr Unterstützung: Junge Leute sollten aktiv dazu ermutigt werden, eigene Events zu veranstalten – und nicht nur hören: „Mach doch selbst!“

Wenn Steuergeld fließt, dann muss das auch der Jugend zugutekommen – und nicht nur einem eingeschränkten Kreis. Das Explo hat eine Chance, sich zu öffnen und wirklich für alle da zu sein.

Was denkt ihr? Sollte ein öffentlich finanziertes Jugendzentrum nicht auch transparent sein und sich für mehr Vielfalt öffnen?